Am Anfang einer gelungenen energetischen Sanierung steht meist die Erstellung eines Gebäudeenergieausweises der Kantone (GEAK). Dieser beinhaltet eine Analyse des Gebäudes, seiner Hülle und der Gebäudetechnik. Maya Stalder ist seit 2010 als Energieberaterin unterwegs und liebt vor allem die Sanierung von geschichtsträchtigen Gebäuden. Wir haben die gelernte Spenglerin zu ihrer Arbeit und ihrem Werdegang befragt.
Der Hauptvorteil ist sicherlich, dass dies eine gesamtheitliche und langfristige fachliche Betrachtung ermöglicht. Es können konkrete Tipps abgegeben werden, welche Etappierungsschritte sinnvoll sind, worauf im Speziellen zu achten ist und mit welchen Grobkosten gerechnet werden muss.
Für einen GEAK mit Sanierungsbericht ist in einem ersten Schritt eine Besichtigung vor Ort erforderlich. Dabei wird das Gebäude analysiert, und die Gebäudehülle sowie die Gebäudetechnik werden beurteilt und bewertet. Im Gespräch wird auf die Bedürfnisse der Eigentümerinnen und Eigentümer eingegangen, und die möglichen Sanierungsvarianten werden besprochen. Daraufhin werden die nötigen Grundlagedaten im GEAK-Tool eingetragen und die vereinbarten zwei bis drei Sanierungsvarianten erarbeitet. Im Anschluss werden der GEAK und der Sanierungsbericht an die Bauherrschaft ausgehändigt. Bei Bedarf findet eine Nachbesprechung statt, falls noch weitere spezifische Fragen auftauchen. Die Kosten sind abhängig von der Grösse und Komplexität des Gebäudes und werden individuell auf Anfrage objektspezifisch offeriert. Auf Wunsch kann zusätzlich auch die Abwicklung von Fördergesuchen übernommen werden. Unsere Firma bietet bei Bedarf auch weitergehende Dienstleistungen wie bauphysikalische und brandschutztechnische Fachbegleitungen sowie die gesamte Palette im Bereich der Gebäudetechnikplanung und Bauherrenvertretung an. Je nach gewünschter Beratung kann die Bearbeitung von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten dauern.
Unser Ziel ist, dass Immobilienbesitzende dank der GEAK-Analyse eine gute Entscheidungsgrundlage für die weiteren Sanierungsschritte haben. Im Bericht enthalten sind pro Variante die Grobkosten, die zu erwartenden Energieeinsparungen, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, mögliche Förderbeiträge sowie konkrete Empfehlungen von unserer Seite. Nicht erwartet werden kann ein detailliert ausgearbeitetes Bauprojekt. Hierfür sind weitere Planungsschritte in Zusammenarbeit mit einer Architektin oder einem Architekten bzw. einer Fachplanerin oder einem Fachplaner erforderlich, insbesondere, wenn eine umfangreiche Sanierung erfolgen soll. Falls beispielsweise nur ein Fensterersatz oder eine Heizungssanierung geplant ist, kann auch direkt ein Angebot von einer Unternehmerin oder einem Unternehmer eingeholt und die Realisation direkt umgesetzt werden.
Das kann nicht allgemein beantwortet werden. Manche Immobilienbesitzende verfügen bereits über ein gutes Wissen, da heute mit dem Internet sehr viele Informationsquellen zur Verfügung stehen. Andere sind sehr dankbar, wenn wir Ihnen unsere fachliche Unterstützung anbieten können. Aus meiner Sicht bestehen oftmals falsche Vorstellungen im Bereich der Photovoltaik. Viele gehen von einem zu hohen Eigenverbrauchsgrad und von einer Unabhängigkeit vom Elektrizitätsversorger aus. Dabei kann gerade im Winter der erhöhte Strombedarf für die Wärmepumpe nicht zu 100 Prozent mit Solarstrom vom eigenen Dach gedeckt werden.
Es gibt Banken, welche vorteilhaftere Hypotheken oder Zinsen in Aussicht stellen, wenn ein Minergie-Label oder eine gute GEAK-Klassierung vorgewiesen werden kann.
Der Kanton Bern hat seit mehreren Jahren ein attraktives Förderprogramm, welches sich an der Verbesserung der GEAK-Effizienzklasse orientiert. Der GEAK dient als Bemessungsgrundlage für die Höhe der Förderbeiträge. Auch für den fossilen Heizungsersatz durch ein klimafreundliches System werden Fördergelder ausbezahlt. Ebenso wird die Erstellung einer GEAK-Plus-Analyse finanziell unterstützt. Die Wirkung des Förderprogramms auf die Anzahl durchgeführter Sanierungen ist im Kanton Bern unumstritten.
Ursprünglich habe ich eine Berufslehre als Spenglerin/Sanitärinstallateurin gemacht. Im Anschluss an die Berufsmatura habe ich an der Fachhochschule Luzern ein Studium in Heizungs- und Sanitärtechnik abgeschlossen. Während meiner Tätigkeit als Projektingenieurin habe ich berufsbegleitend einen MAS in nachhaltigem Bauen absolviert und konnte danach die Leitung unserer Energieabteilung in der Firma übernehmen. Das Thema Energie und Nachhaltigkeit hat mich schon immer interessiert. Die energetische Optimierung im Gebäudebestand gefällt mir besonders. Alte, geschichtsträchtige Gebäude für weitere Generationen zu erhalten und zukunftsfähig zu modernisieren, ist eine schöne Aufgabe.